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          Ebenfalls "sick", wenn auch auf eine andere Art ist die Produktion 
          N.N. und ähnliche Elemente aus dem Hause No Edition. 
          Nicht unähnlich dem privaten Humor der Senseless Gebollah!-Releases 
          werden hier die verschiedensten Erzählstränge zusammengeführt, 
          so daß es mitunter den Anschein hat, als liefen drei Platten gleichzeitig 
          ab. Die Qualität schwankt zwischen unkaputtbarem Dilettantismus 
          und waghalsigem Mut zum Experiment. Viel Klassik wird verwurschtelt 
          und Sprichwörter auf ihre praktische Anwendung hin überprüft. 
          Klirrende Sounds, Synthi, Gitarre und seltsam verzerrt kaputtgemischte 
          Vocals ergeben das musikalische Gerüst - im Booklet finden sich 
          die fragmentarischen Texte auf deutsch und englisch.Es lebe die EU! 
        
  Zipo - AUF ABWEGEN # 24, Germany 
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          Aus Mülheim a.d. Ruhr (Helge S.) erreichen mich diese CD's eines 
          gewissen Erik Mälzners, kunstwissend und beflissen experimentierender 
          Nichtmusiker, der schon seit den Siebzigern! aktiv bemüht ist, 
          Musik in die bildende Kunst einzubinden und u.a. 1982 im Rahmen der 
          Dokumenta ein achtstündig konzipiertes Werk über die Strukturierung 
          der Zeit aufführte. In gewissen Kreisen ist man ja zurecht eher 
          mißtrauisch gegenüber musizierenden Künstlern, in diesem 
          Falle haben die Bemühungen, zwar auch der Improvisation entsprungen, 
          allerdings nicht viel mit Freejazz und Fluxusperformance zu tun, zunündest 
          nicht auf dieser CD, der genau 55., bisher hauptsächlich in Casettenform 
          erschienen, Veröffentlichung Mälzners und seiner Konsorten 
          (jürgen Richter und Klaus Schneiderheinze).  
          Vielmehr haucht sie den Geist von Antimusik und No Wave, ähnlich 
          der Tödlichen Doris. Mag zwar sein, daß in des Herren Mälzners 
          Hirn ein stattsames Maß von Ansätzen und Ideen aus der modernen 
          Kunsthistorie spuken, und das er eigentlich Schlimmes im Schilde führt, 
          doch Betitelungen von so schöner Untanzbarkeit wie 'Das verzögerte 
          Echo auf die Darbietung der Maßnahmen der Herren Glanzberg und 
          Contet am künstlichen Busen von Frau Edith P.' weisen die eigentliche 
          Richtung der CD. Absurde Musikcombobegleitung grotesker Lieder, deren 
          Betextungen aus einer Mischung von ambitionierter Dadalyrik, medizinischem 
          Fachgebrabbel und Seelenschau alter Brötchen gewirkt sind. Die 
          eigenwillige Musikbegleitung nun besteht zun einen aus Hervorbringungen 
          verfremdeten und präparierten Instrumentenspiels, zum anderen aus 
          Fremdtoneinspielungen. Ohne je den Pfad einer klassischer Liedstruktur 
          völlig zu verlassen, macht sich ein anarchischer und ideenreicher 
          Bruitismus breit, der einen zuweilen schwindelnd macht, da der schlingernde, 
          antiprofessionalistische Eigengroove der Akteure, der gesammelte und 
          gestammelte Irrsinn dieser Produktion, kein Erbarmen kennt. Selbst der 
          krude Humor erscheint bodenlos. 
          Ebenso die Art und Weise des Gesangvortrags, die zuweilen an 
          ernstgemeinte, expressionistische 'Vorführungen seriöser Künstler, 
          die mal was "ganz freies" in ihr Repertoire aufgenommen haben, 
          erinnert. Manchmal schon schamlos debil und unheimlich. 
          Erstaunlich finde ich, daß heute so etwas überhaupt noch 
          gemacht wird, ohne den leisesten Hauch hipper Grooves oder wenigstens 
          futuristischem Sound als Marktreiz. Diese Musik dürfte vermutlich 
          noch weniger Chancen haben, als die ohnehin schon ziehmlich randständige 
          Musik, die hier sonst besprochen wird. Leider. 
          Interessenten können sich zusätzlich das ca. 100 Seiten umfassende 
          Gesamtverzeichnis, als "Das Verzeichnis" betitelt, zukommen 
          lassen, worin alle Veröffentlichungen abgebildet und beschrieben 
          sind, plus viele Infos(...) 
        
  RZK - ODRADEK # 3, Germany 
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          Finalino bizarro oltre ogni dire con "Auferstehung der begrabenen 
          Hunde" del trio N.N. und ähnliche Elemente, per la tedesca 
          No Edition (Semmelweisstr. 24, 45470 Mülheim a. d. Ruhr), solita 
          editare cassette in strepitose confenzioni "artiche": immaginate 
          una versione all "Oktoberfest, plunderfonica" e acustico-concettuale 
          dei primissimi Residents, e ancora un bel´po distanti dal vero(...) 
        Vittore Baroni - RUMORE # 57, Italy  | 
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          N.N. und ähnliche Elemente haben eine CD gemacht mit dem Titel 
          AUFERSTEHUNG DER BEGRABENEN HUNDE under-cover-versions in quotation-marks 
          (NO EDITION, CD) und hoffen auf eine irgendwie geartete Resonanz. Es 
          handelt sich hierbbei um 8 Lieder und 2 Instrumentalstücke und 
          ist wahrscheinlich ein Konzeptalbum. Verantwortlich zeichnen Erik Mälzner, 
          Jürgen Richter und Klaus Schneiderheinze in Mülheim, denen 
          selbstverständlich klar ist, daß sie mit dieser Musik keine 
          Massen begeistern können. Zweifellos. Schließlich ist die 
          Welt verkehrt. Zur Demonstration nur zwei der zehn Titel: DIDSCH MER 
          (...) und STÜCK UM DIE LUST ZU BEFRIEDIGEN, (...) und dann folgen 
          Lyrics wie: "...Suggestionen... Wie gewonnen... Zerschlagen die 
          Tivis, (...) Kino im Schädel genügt..." (aus RESTAURIERTER 
          KONTAKTABZUG (...)) Lieder sollen das sein? Aber ja doch. Urdadaistische 
          Grotesken, dargeboten als an- und abschwellende Bocksgesänge ( 
          zwei davon in "nordosterländischem" Dialekt), als misanthropher 
          Blues über eine Trennung, über Krebs, über die Sex- und 
          Gewaltpornographie im Fernsehen, über einen Liedermacher, dem es 
          die Sprache verschlagen hat, über einen einsamen alten Misanthropen, 
          der den Tod zu verdrängen versucht. Und die Musik erst. Ein unbeschreiblicher 
          anarchistischer Brutismus, allerdings nicht als Primitiven- oder Geisteskrankenimitation, 
          sondern so ziemlich trout-mask-replica oder geri-reig-mäßig 
          aus den Hirnwindungen von Intellektuellen gewrungen, wie frühe 
          Residents im Darker-Scratcher-Remix, gespickt mit Samplings aus Schlagerwelt 
          und Klassik. Der Sprechgesang ist meistens vocoderverzerrt, wie die 
          letzten Worte von Computer HAL in 2001. Alles in allem also in etwa 
          so "komisch" wie ein dreibeiniger Hund. 
        rbd BAD ALCHEMY # 28, Germany  | 
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          Hmmm! This one is really commercial guys! I mean, I can see them all 
          dancing to this CD down at the Mon Parnas Disco. It´s going to be an 
          enormous hit and you are going to make LOADS of real marks, erm, I mean 
          Marks of course. With all that money you will be able to buy yourselves 
          a second transistor!!! 
          I just love it when you sing! 
          You´remusically mad and I love you for it. 
          Apart from all that I think this is a super CD, nice pieces, some excellent, 
          pat on the back ... two pats on the back, one for doing very well and 
          for doing it. (...) 
        Good luck with the CD, I just love it when 
          you sing. 
        Rod Summers, Netherland  | 
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          Das Mülheimer Trio für Synth., Comp., Gitarre, Stimme und 
          Discs klafft, leuchtet und schlafft zwischen elektronischer Avantgarde 
          (beste Momente erinnern an Wollscheid, Tonart und Strafe für Rebellion), 
          dilletantischem Gequängel und bornierten Schlauheiten (Textzeilen 
          wie: "Sing ein Lied / damit das Affenknochenmark in dir anwächst"). 
          Doch gerade wo die Texte schweigen, sind Klänge zu hören, 
          die angenehm konsequent zementierte Ohren sprengen. Für die wirklich 
          interessierten gibt es einen voluminösen Katalog über die 
          Aktivitäten von No Edition, eine Anthologie aus obskuren Tapes, 
          die einen schier erschlägt. Ich schätze, daß sich da 
          neben so manch Überflüssigem auch wirkliche Goldquellen auftun. 
          Gespielt wird da z.B. mit Kitchen-tools, Stones, Beach-basket, Glasses. 
          Noch Fragen?  
        Martin Büsser - TESTCARD # 3, Germany  | 
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          ..ich habe mich jedenfalls köstlich über Doris-Quotations 
          u.a. Highlights amüsiert. Ich hoffe die Welt wird davon noch mehr 
          sehen/hören. ... 
        Ralf Wehowsky, Germany  | 
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          (...) Heraus kommen dabei ungemein verschrobene Collagen von Klängen, 
          free-jazzige Elemente verbinden sich mit eiernden Orchester-Samples, 
          den Residents verwandte Stimmen-Arrangements kontrastieren mit topfig-tuckernden 
          Beat-Versuchen. Und das alles klingt dann mindestens so merkwürdig 
          wie die zitierten Songtitel. Belegt locker die Spitzenposition unter 
          den seltsamsten CDs des Jahres, was sicher nicht als negative Kritik 
          zu verstehen ist. 
        MAY WAY # 40, Germany  | 
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          Sie kamen eines Tages ohne Vorwarnung und lagen friedlich verpackt in 
          meinem Briefkasten. Hätte ich sie doch bloß dringelassen, 
          aber nein, man freut sich über Post. Jetzt ist es zu spät! 
          Sie sind zwar in unscheinbaren Grau gehüllt, aber eigentlich müßten 
          sie grün sein. Am besten die Sorte grün, die auch die Marsianer 
          aus "MARS ATTACKS" zur Schau stellen, als ihre Köpfe 
          platzten. Und genau wie diese außerirdischen Anarchos benehmen 
          sich die beiden CDs in meinem Player. Beispiele: "Musik hören? 
          Laut Lehrmeinung typisch schizophren. jetzt beginnen Experten die Sache 
          neu zu verstehen." Oder: "Stück um die Lust zu befriedigen, 
          welche die Damen Mouskouri, Haenning, Valente und die Herren Lauer, 
          Ramsey und Stankowsky entfachten." Jaja, sie lachen alles laut 
          aus, was sich musikalisch zu ersnt nehmen könnte und mit ihren 
          Ideenphasern maches sie alles platt, was ihnen nicht paßt (und 
          glauben Sie mir, ihnen paßt nie etwas!). Ich habe noch kein wirksames 
          Gegenmittel gegen sie gefunden und solange dies nicht der Fall ist, 
          bin ich ihren Launen schutzlos ausgeliefert. Ob es vielleicht hilft 
          wenn ich mich totstelle? 
        Pano - REVELATION # 14, Germany  | 
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          n.n. und ähnliche elemente nennt sich das künstlercollective 
          erik mälzner, jürgen richter und klaus schneiderheinze die 
          mit ihrer cd auferstehung der begrabenen hunde zeitgenössische 
          musik, teilweise mit dadaismus elementen, sehr konzept mäßig 
          erarbeitet haben. es wird das gefühl erweckt das nichts dem zufall 
          überlassen wird. wahrscheinlich ein konzeptalbum 8 lieder und 2 
          instumentalstücke wird vorne am booklet erwähnt, beim durchhören 
          der cd wird dieses bestätigt. umfangreiches booklet mit sehr viel 
          information über texte der stücke. die stücke sehr kontrastreich, 
          manchmal wirkt dieses ein wenig sperrig. die stimmen kulissen sehr interessante 
          polyvokal passagen kontrapunktisch erarbeitet teilweise melodien aus 
          der vergangenheit verbunden mit computer unterstützten futuristischen 
          melodien in textlich verwobener ausdrucksform die sehr ausdrucksstark 
          aufgenommen wurden. stimmver- fremdungen mit interessanten klangfarben 
          die teilweise mit computer, sowie synthesizer gemacht wurden dann wieder 
          klänge und samples die einem akkordeon ähnlich sind. ebenso 
          percussive klänge, sowie e-guitar, e-bass und xylophon. manchmal 
          erinnern stücke an die chanson zeit die plötzlich wieder mit 
          klängen, im richtigen moment unterbrochen wird. wie zb. das stück 
          das verzögerte echo auf die darbietung der massnahmen der herren 
          glanzberg und contet am künstlichen busen von frau edith p. eine 
          cd die in der europäischen zeitgenössischen auf jeden fall 
          beachtung finden soll und wird.  
           
          Georg Edlinger - CWM-MUSIC, Austria 
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